Phenomenological Reviews

Book | Chapter

193622

Doing Phenomenology

Aufgrund welcher Merkmale bezeichnen wir ein Handeln als "kompetentes Organisieren"?

Michaela Pfadenhauer

pp. 339-348

Abstract

In diesem Beitrag stelle ich die Frage, wie man mit jener speziellen Datenart deutend umgeht, welche die Teilnahme im Sinne eines existentiellen Sich-Einlassens auf ein Geschehen generiert, also mit subjektiven Erlebens-Daten des sich engagierenden bzw. des sein Engagement reflektierenden Forschers. Dabei gehe ich davon aus, dass auch wenn das von uns Erlebte, als Erlebtes, uns vollständig gegeben zu sein scheint — jedenfalls dann, wenn es sich um Erleben im Zustand so genannten hellwachen Bewusstseins handelt-, dies keineswegs bedeutet, dass es uns »in Sprache« oder dass es uns gar sozusagen textförmig gegeben ist. Evident ist dieser Umstand in der Regel beim Beschreiben bzw. Erläutern von Träumen, von Musik, von Gefühlen, wohl auch von jener Körperlichkeit, die Phänomenologen als Leiblichkeit bzw. Leib-Sein beschreiben (vgl. Plessner 1981, Raab 2001, Gugutzer 2002, vgl. auch Honer 2008 und Saerberg 2008). Solcherart Wahrnehmungsweisen sind also evidente Hinweise darauf, dass all unser Erleben seine Vertextung auf nicht-sprachliche Handlungs-›Reste‹ hin transzendiert, dass wir also lediglich zur Vergegenwärtigung für bestimmte — weite — Bereiche des Erlebens kulturelle (und damit »vollständig« in Text fassbare) Deutungsmuster verwenden — und diese dann mit dem Erlebten gleichsetzen, ohne dass wir uns im täglichen Leben diesem Vorgang typischerweise zuwenden oder ihn gar analysieren.

Publication details

Published in:

Pfadenhauer Michaela, Stegmaier Peter, Dreher Jochen (2008) Phänomenologie und Soziologie: theoretische Positionen, aktuelle Problemfelder und empirische Umsetzungen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 339-348

DOI: 10.1007/978-3-531-91037-6_30

Full citation:

Pfadenhauer Michaela (2008) Doing Phenomenology: Aufgrund welcher Merkmale bezeichnen wir ein Handeln als "kompetentes Organisieren"?, In: Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 339–348.