Phenomenological Reviews

Book | Chapter

215652

Handeln, Denken, Sprechen

Der Zusammenhang ihrer Form als genetischer Mechanismus der Lebenswelt

Ilja Srubar

pp. 11-64

Abstract

Der linguistic turn in den Humanwissenschaften hat seit den 60er Jahren die Aufmerksamkeit auf Sprache und Kommunikation als Grundlagen der sozialen Konstruktion derWirklichkeit gelenkt. Diese Entwicklung war zweifelsohne produktiv und hat wesentliche Erkenntnisse für die Konstitutionstheorie der Gesellschaft hervorgebracht. Allerdings dienten radikale Formen dieses Diskurses (etwa die diversen Versionen des Sprachholismus in der analytischen Philosophie und im postmodernen Poststrukturalismus, der Sprachdeterminismus in der anthropologischen Linguistik bzw. die autopoetische Version der Systemtheorie) auch dazu, den breiteren Kontext der Genese menschlichen Weltzugangs zu verstellen. Dies wurde spätestens dann deutlich, als der linguistic turn einem cultural turn zu weichen begann. Die leidenschaftlichen Debatten zwischen Universalisten und Relativisten aller Couleurs sowie die Entwicklung in der Sprachphilosophie, Linguistik, Soziologie und Psychologie führten zu der Einsicht, dass Sprache selbst, ohne ihren pragmatischen und kognitiven Kontext nicht als Basis der Wirklichkeitskonstitution gelten kann.

Publication details

Published in:

Srubar Ilja (2009) Kultur und Semantik. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 11-64

DOI: 10.1007/978-3-531-91925-6_1

Full citation:

Srubar Ilja (2009) Handeln, Denken, Sprechen: Der Zusammenhang ihrer Form als genetischer Mechanismus der Lebenswelt, In: Kultur und Semantik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 11–64.