Phenomenological Reviews

Book | Chapter

193626

Verordnete Augen-Blicke

Reflexionen und Anmerkungen zum subjektiven Erleben des medizinisch behandelten Körpers

Anne Honer

pp. 379-387

Abstract

Eine phänomenologisch fundierte und anthropologisch orientierte Soziologie des Körpers und der Sinne wird in jüngerer Zeit—etwa mit Beiträgen zum Riechen (Raab 2001) oder zur Raumorientierung Blinder (Saerberg 2006)—(wieder) forciert (vgl. dazu auch Soeffner & Raab 1998, Soeffner 2000, Raab 2008 und Saerberg 2008). Unabweisbar kommt dabei dem Rekurs auf das eigene Erleben und auf die eigene Erfahrung des Forschers bzw. der Forscherin eine kaum zu überschätzende erkenntnisgenerierende Bedeutung zu (vgl. dazu Pfadenhauer 2008 und Kusenbach 2008). Die »Verstrickung« des Forschers bzw. der Forscherin in das je zu Erkundende ist deshalb auch das zentrale Spezifikum lebensweltlicher gegenüber allen anderen Spielarten von Ethnographie (vgl. dazu Honer, z. B. 1993, 2000, und Hitzler, z. B. 2008). In dieser ›Logik‹ fungiert die Subjektivität des Forschers bzw. der Forscherin, neben ihrer konstitutiven Rolle (vgl. Knoblauch 2008), also auch explizit (und reflektiert) als ›Instrument‹ der Datengenerierung und -sammlung. Ich freue mich deshalb, dass sich die Herausgeber entschlossen haben, diesen gegenüber seiner ersten Veröffentlichung (Honer 1999a) leicht veränderten und erweiterten Text in den vorliegenden Band aufzunehmen.

Publication details

Published in:

Pfadenhauer Michaela, Stegmaier Peter, Dreher Jochen (2008) Phänomenologie und Soziologie: theoretische Positionen, aktuelle Problemfelder und empirische Umsetzungen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 379-387

DOI: 10.1007/978-3-531-91037-6_34

Full citation:

Honer Anne (2008) Verordnete Augen-Blicke: Reflexionen und Anmerkungen zum subjektiven Erleben des medizinisch behandelten Körpers, In: Phänomenologie und Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 379–387.