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Erziehung
pp. 193-201
Abstract
Große Hoffnungen könnte man auf das Erziehungssystem setzen. Man sieht, daß unter Jugendlichen das Interesse an ökologischen Fragen einen Vorrang einnimmt. Könnte nicht das Erziehungswesen, besonders in Schulen und Universitäten, dieses Interesse aufgreifen und in Richtung auf eine allmähliche gesellschaftsweite Änderung des Bewußtseins und der Einstellung zur Umwelt ausbauen? Wir haben nicht mehr den pädagogischen Optimismus des 18. Jahrhunderts, um hiervon eine durchgreifende Veränderung der Menschheit, in zwei oder drei Generationen zu erwarten. Wir hören auch Stimmen, die meinen, dies ökologische Interesse sei ein klassenpolitisch eingesetztes Manöver zur Ablenkung von den eigentlichen wichtigen Fragen der Armut, der Ungerechtigkeit und des Krieges.1 Dies alles gebührend berücksichtigt, könnte man aber gleichwohl der Meinung sein, wenn irgendwo, sei in Schulen der Ort, wo die Gesellschaft sich auf eine Begegnung mit ihrer Umwelt einrichten könnte.
Publication details
Published in:
Luhmann Niklas (1986) Ökologische Kommunikation: Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 193-201
DOI: 10.1007/978-3-322-94325-5_15
Full citation:
Luhmann Niklas (1986) Erziehung, In: Ökologische Kommunikation, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 193–201.