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Allgemeine Theorie organisierter Sozialsysteme
pp. 219-235
Abstract
"Systembildung durch Organisation kann begriffen werden als Rekonstruktion doppelter, relativ unabhängig variierender Kontingenzen. Der eine Kontingenzbereich liegt in den Verhaltensdispositionen der Personen, die Handlungen zum System beitragen (Mitglieder). […] Der andere Kontingenzbereich liegt in den Regeln […], nach denen Mitglieder sich verhalten sollen. Auch diese Regeln sind kontingent. Sie werden nur durch Entscheidung begründet. Sie gelten positiv. Ihre Änderbarkeit wird daher mitimpliziert und oft mitgeregelt. Organisierte Sozialsysteme konstituieren sich dadurch, daß diese beiden Kontingenzen aufeinander bezogen und miteinander verknüpft werden und sich dadurch wechselseitig in ihrem Variationsspielraum beschränken. Die Mitgliedschaft wird, mehr oder weniger strikt, zumindest aber ‚formal", an die Bedingung der Regelbefolgung gebunden. Nur wer die Regeln anerkennt, kann eintreten. Wer sie nicht mehr befolgen will, muß austreten."
Publication details
Published in:
Luhmann Niklas (2019) Schriften zur Organisation 2: Theorie organisierter Sozialsysteme. Dordrecht, Springer.
Pages: 219-235
DOI: 10.1007/978-3-658-23210-8_9
Full citation:
Luhmann Niklas (2019) Allgemeine Theorie organisierter Sozialsysteme, In: Schriften zur Organisation 2, Dordrecht, Springer, 219–235.