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Sozialkonstruktivismus
pp. 215-243
Abstract
Der Sozialkonstruktivismus ist ein wesentliches Element des Pragmatismus und der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Im Pragmatismus verbindet er die Kantische Erkenntnistheorie mit dem kommunikativen Interaktionismus, in der Systemtheorie Luhmanns die Selbstreferenz autopoietischer Systeme mit der Kontingenz der Selektion. Der moderne Klassiker des Sozialkonstruktivismus, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit von Berger und Luckmann, analysiert den dialektischen Prozess zwischen Individuum und Gesellschaft bei der Konstruktion von Wissen über die Wirklichkeit. Pierre Bourdieu untersucht die Auswirkungen dieses dialektischen Prozesses auf die Entstehung von sozialen Machtstrukturen durch Kommunikation. Für das Verständnis von Macht in sozialen Beziehungen eröffnen die Konzepte des Habitus und der Kapitalien, wie sie von Bourdieu eingeführt wurden, einen wichtigen Zugang. Ulrich Beck blickt aus der Perspektive des einzelnen Menschen auf das Konstrukt Gesellschaft und stellt die Macht des befreiten Individuums in den Mittelpunkt seiner soziologischen Theorie. Für Beck ist die moderne Gesellschaft daher das Ergebnis individueller Biografie-Konstruktionen, die die Freiheit der Entscheidung zum Zwang der Wahl macht.
Publication details
Published in:
Rommerskirchen Jan (2017) Soziologie & Kommunikation: Theorien und Paradigmen von der Antike bis zur Gegenwart. Dordrecht, Springer.
Pages: 215-243
DOI: 10.1007/978-3-658-14769-3_10
Full citation:
Rommerskirchen Jan (2017) Sozialkonstruktivismus, In: Soziologie & Kommunikation, Dordrecht, Springer, 215–243.